Sonntag, 25. Oktober 2015

Des Künstlers Buch

Photo © by Gordana Heyden

"Der Künstler schafft im Verhältnis zu seiner schöpferischen Kraft sich selbst.
Nun bedarf er keines Buches mehr, denn er ist selbst zum Buch geworden. " B.d.K.

In meinem Leben habe ich einige Schwellen übertreten. Ungewollt, gewollt, leichtfüßig, voller Angst mich zwingend, unbewusst, rübergeschmissen, ...
Es ist und bleibt ein Prozess, der stetig wiederkehrt, sich durch das Leben zieht - eines Jeden von uns.
Sich der Schwelle zu nähern ist manches Mal ein sich in einen Kokon einwickeln, ein sich zurückziehen, um, wenn es an der richtigen Zeit ist, aus dem Kokon zu schlüpfen, sich zu befreien. Mit einem tiefen Atemzug das was ist anzunehmen und in dem einen Augenblick anzukommen.
Ganz pur, ganz nackt, ganz wahrhaftig dieses eine Kapitel zu füllen.
Und Seite um Seite fülle ich mein Ureigenes Buch aus.
Bis die letzte Seite irgendwann geschrieben ist und der Buchdeckel geschlossen wird ... Bis dahin genieße ich jeden einzelnen Atemzug in voller Fülle und übe mich dankbar in Achtsamkeit.

Samstag, 16. Mai 2015

"Mich zwingt nichts als die Liebe" ...

desillusioniert, die Richtung verloren, trunken taumelnd, verwirrt irrend durch das Leben.
Den roten Faden suchend, gedacht ihn in Händen gehalten zu haben, - ge - dacht - aber auch ge - fühlt ?!
Hast Du dieses lebendige leuchtende Rot des Fadens in deinen geschundenen Händen gespürt ?!
Oder hast du das flüsternde zum Toben anschwellende Schreien deiner Umwelt gehört und gesehen, dass der rote Wegweiser, an dem du dich entlanghangeln sollst, -
sie meinen: Du sollst - , dein Leben so leben. Jeder weiss es noch besser und gibt dir den roten Faden.
Um so mehr denkend, um so mehr wirr, um so mehr loslassend um so mehr haltend.
Um so mehr atmend, um so mehr nach Luft ringend.
Und doch - in der Stille - der süssen Stille, dem Nichts, der Liebe begegnend, die sich in Spiralen liebevoll windend um mein Leben, den einen Augenblick abpasst und Mich zwingt, nichts als die Liebe zu sein, die, die ich bin, die für die ich hier auf die Erde gekommen bin, um jetzt zu sein, das ich in Liebe zu der werde, mit mir zu einem Eins ver - eint.

Freitag, 9. Januar 2015

JE SUIS CHARLIE


CHARLIE ist ein Hund. Welcher Rasse er angehört ? Keine Ahnung, und eigentlich spielt dies auch keine Rolle. Er ist ein Rüde, zäh, klein, freiheitsliebend und stolz.
Als wir hier in die Gegend gezogen sind, ist mir dieser selbstbewusste, kleine Hund immer wieder alleine, mit hocherhobener Schnauze über den Weg gelaufen. Und ich habe mich gewundert, wo den das Herrchen oder Frauchen ist. Aber da war weit und breit kein Mensch...
Irgendwann habe ich mitbekommen, das Charlie in dem Haus gleich gegenüber wohnt. Umzäunt von  einem dicken, fetten Zaun - mit dem Versuch des Herrchens den Zaun lückenlos zu schliessen. Doch Charlie hat immer wieder einen Weg nach draussen gefunden.
Eines Tages kam ich von der Arbeit nach Hause und Charlie kommt mir entgegen. Na, eigentlich habe ich erst ein seltsames Geräusch wahrgenommen, etwas, das ich nicht identifizieren konnte ... und dann habe ich diese Plastikflasche, die sich über den Weg bewegt gesehen ... auf der Plastikflasche stand : CHARLIE und am andern Ende der Schnur hing er tatsächlich : CHARLIE.
Wie er unter diesem Zaun, der lückenlos verschlossen schien, hindurchgeschlüpft ist, ist uns allen ein Rätsel. Aber dieser Hund, dem die Freiheit wohl das oberste Gebot ist, hat es geschafft.
Seit dem sehen wir CHARLIE immer mal wieder frei auf den Wegen hier in der Nachbarschaft herumstreifen. Sein Herrchen hat begriffen, dass er ihn nicht einsperren kann.
Er wird immer wieder einen Weg finden in die FREIHEIT .
Das ist nicht nur für alle CHARLIEs dieser Welt das Oberste:  die FREIHEIT  - das ist für uns alle das Oberste : FREIHEIT !
Und wir lassen uns durch nichts in der Welt anleinen oder anketten ! Oder den Mund verbieten !
JE SUIS CHARLIE