Donnerstag, 24. April 2014

B A L (L) A N C E



Eigentlich hätte ich zu den Heiligen Drei Königen kommen sollen. Aber ich habe mir Zeit gelassen. Uff, in diese Welt?! Oh, nö. Dann hab ich versucht es mir bequem zu machen - vielleicht doch nicht den Kopf zerquetschen lassen? - Keine Chance. Ich wurde 2 Tage später auf die Welt geschickt - wer nicht kommen will zur Rechten Zeit, die soll mal sehen, was für sie übrigbleibt:
mit dem Tenor, hm, das ist nix, das Kind liegt falsch, das müßte man drehen. So geht das nicht.
Und meine Mum, wahrscheinlich mit sehr viel Angst in der Bauchgegend, hat sich gegen einen Kaiserschnitt entschlossen. Danke Mama, für den nicht zerquetschen Kopf, aber dafür:  Füße zuerst.
Ja, ich bin mit den Füßen voraus in diese Welt geflutscht. - Gut, ob ich so geflutscht bin, daran kann ich mich nicht mehr so gut erinnern. Ist ja schon eine Ecke her, und meine Mama war zwar dabei, aber wie gesagt, sie war wohl zu sehr mit diesen ganzem ganzen Gerede beschäftigt.
Wir haben es beide überlebt.
Irgendwie hat das "verkehrt" aber nicht aufgehört. Eigentlich nimmmt man ja an, ALLE Babys sind hübsch. Zumeist finden ihre Mamas sie hübsch.
Meine Mama hat mich angeschaut und fand mich nicht hübsch. Ich war nicht rosig, so rosig wie Babys sind, ich war rotstichig. (das bin ich heute noch) und ich war nicht so speckig, so wie Babys eben sind, ich war dünn (das bin ich heute nicht mehr).
Was meine Mama zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, als sie mich so frisch geschlüpft in den Armen hielt: Ich war fehlsichtig. Also ich meine, so richtig. Mit Weckgläsern und so. Fehlsichtig, das bin ich übrigens heute auch noch, und zu den Weckgläsern, die ich gegen Kontaktlinsen eingetauscht habe, (Ich DANKE dem Menschen, der dieses Wunderwerk, die Kontaktlinse,  erfunden hat!) kommt jetzt auch noch eine Lesebrille.
Ja, und manchmal mache ich meinem Spitznamen "6 Auge" alle Ehre -  nämlich dann, wenn ich über meine Weckgläserbrille auch noch meine Lesebrille anziehe, damit ich die Bilder, die mir meine Umwelt morgens eifrig und voller Vorfreude zeigt, auch tatsächlich erkennen kann. Zur vollen Belustigung dieser meiner Umwelt.
Und das mit dem "Ver - kehrt" ging immer weiter so in meinem Leben. Wie ein Roter Faden zog und zieht sich dieses dreiste Wort immer wieder keck lachend durch mein Leben. Um in unerwarteten Momenten aus dem Hinterhalt heraus zuzuschlagen und mich meiner Bal(l)ance bewusst zu werden.

Ich übe Achtsamkeit - Bal(l)ance - verharre in mir - ich stehe Kopfüber auf einem Ball, der wiederum mit der Erde eine Symbiose bildet und einiges abfedert. Was Bälle üblicherweise tun. Wir Menschen ja eher nicht so.
Und so ist die meine "Ver - kehrte" Welt aus meiner Perspektive nicht mehr so "Ver - kehrt"
Und mit Achtsamkeit üben und Bal(l)ance halten, bleibt Frau in Bewegung, und das macht Fit und
'nen schmalen Fuss. Dann passt Frau auch durch so manche Engstelle.