Mittwoch, 11. Dezember 2013

Denn wir wissen nicht was wir haben

Geht es uns zu gut? - Sind wir wirklich so arm? - Bringt das ganze Gejammer etwas, uns irgendwohin?
Seit einiger Zeit laufe ich, ich trainiere, ich tu etwas für mich. Der Arzt nennt es : "Ein guter Ausgleich" - Ich nenne es meine Zeit mit mir, meine Meditation, meinen Kopf frei kriegen. 
Es sind einige Kilometer zusammengekommen. Und es werden noch mehr. 
Manchmal ist es tatsächlich ein mich Quälen. Die ersten Kilometer möchte ich mich setzen, auf eine Bank, da stehen ja auch genug rum. Es ist ein ständiger Dialog mit mir: "Biste blöd, die Beine tun Dir weh, das ist nicht gut. Guck, jetzt wird's Dir gleich schlecht…" Und ich kämpfe dagegen an: "Ja, dankeschön, ich habe ein Ziel, ich laufe die Kilometer jetzt. In die Muskeln brauche ich nur reinatmen, entspannen, loslassen. Schlecht wird's mir nicht, ich brauche nur richtig ausatmen…" 
Alles reine Kopfsache. 
Und wenn ich dann diesem Graffiti entgegenlaufe, das Zitat von Schoppenhauer kenne ich inzwischen auswendig, dann habe ich mein mir gesetztes Tagesziel erreicht, ich sehe das was ich habe. Und ich bin dankbar und demütig, dass ich laufen kann. Dass ich mir die Zeit für mich nehme, dass ich nicht rumjammere, dass ich das tue, was ich tue. 
Und ich bin fitter, habe immer mehr Kondition, fühle mich leichter, passe in kleinere Kleidergrößen, bin glücklich und reich. 
Diese Zeit mit mir macht mich reich. An Erleben. Die Natur ist ein Wunder, im stetigen Wechsel und bereichert das Auge, den Geruchssinn, das Fühlen… 
Jammern hat mich noch nie irgendwohin gebracht, aber das Laufen. Und, es bringt mich noch weiter.


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